Dreimal Liebe

Hussain spuckte auf das Kopfsteinpflaster – einmal, zweimal, dreimal. Das also war Liebe.

Mit seinem Geschenk war er zu Leilas Elternhaus gegangen, und zuerst wollte ihn Ali gar nicht hereinlassen. Als er sich dann fast gewaltsam an ihm vorbeidrängte und die Treppe hinauf ins Wohnzimmer stürmte, sah er sofort, warum man ihn hier nicht haben wollte: da stand Leila mit verzücktem Gesichtsausdruck neben einem Fremden und hob ihm gar den Mund zum Kuss entgegen.

Und wie hatte er sie und ihre Familie jahrelang unterstützt, war verlobt mit Leila – die ihn immer wieder vertröstet hatte. … Noch nicht, Hussain, ich möchte mir ganz sicher sein, so kurz nach dem Tode meines Vaters ist nicht der richtige Zeitpunkt, dränge mich nicht! Hatte das Gesicht weggedreht.

Und jetzt dieses Bild, das sich ihm eingebrannt hatte mit glühendheißer Scham. Wie kann man nur so ein Idiot sein? Monate-, jahrelang?

Liebe! Nochmals dreimal auf das Pflaster gespuckt!

– Surendra Sparsh (© 2011)

150 Wörter

3 Gedanken zu „Dreimal Liebe

  1. Cool! Echt geil! geht nicht besser! Sehr poetisch! Echt traurig -.- aber dafür umso besser! Du bist mein großes Vorbild ich will genauso geil werden wie du!

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