The Young Bunch

Wir sind Zukunft, Vergangenheit, Gegenwart, Überall und Nirgends in Fluss. Wir sind ein quirliger, lustiger Haufen, immer in frenetischer Bewegung. Die Zeit reißt uns mit, wir treiben sie an. Wir hängen an der Strippe und werden fürs Quasseln bezahlt. Wir sind jung, wir können uns leisten, was das Auge begehrt. Aus der Schule raus und rein in die Karriere, rein in die TechnoCity. Da, wo die Drähte heiß laufen, in den Discos der Fusion-Beat dröhnt, die Aufzüge und Rolltreppen, die Restaurants, die Snack Shops, die Bars, die Klamottenläden niemals zur Ruhe kommen, uns einverleiben, uns ausspucken. Hier leben wir, hier lieben wir, tanzen, trinken wir, hier sind Hollywood und Bollywood beste Freunde, hier gehen wir shoppen, hier läuft alles im Vorspultempo. Unsere Kabinen sind Indiens Wachstumszellen in eine dynamische Zeit. Ohne unsere Headsets, ohne unsere Stimmen und Köpfe würden überall auf der Welt die Räder stehen bleiben. Hier ist der amerikanische Tag unsere neonerleuchtete Nacht und unsere Nacht fensterverhangener Tag. The Bunch ist unsere Familie. Mama und Papa, Opa und Oma, Geschwister haben wir abgelegt. Die sind irgendwo da draußen in finsterer Nacht, während es bei uns taghell ist, während bei uns der indische Traum pocht, taumelt, wirbelt und kreist.

– Reesha Sharma (© 2007)

200 Wörter

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